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LED-Streifen dimmen

Bei fast allen LED-Installationen, die wir betreuen, wird auch eine Dim-Funktion gewünscht. LED-Streifen lassen sich prinzipiell sehr gut dimmen und so an das jeweils benötigte Helligkeitslevel anpassen. Wir möchten daher einmal verschiedene Optionen zum Dimmen vorstellen.

Dimmen über Funk

Die Mehrzahl unserer Kunden wählt eine Dim-Option über Funk, da diese am einfachsten zu installieren ist und sich sehr flexibel verändern und erweitern lässt. Es wird dabei ein entsprechender Funk-Controller (aus der LK55-Serie) zwischen Netzteil und LED-Bändern installiert.

Über verschiedene, klassische Handfernbedienungen, aber auch entsprechende Funk-Wandsteuerungen kann der Controller dann angesprochen werden. Die Funk-Wandsteuerungen werden dabei auf die Wand aufgesetzt (geklebt, geschraubt) oder in diese über eine gewöhnliche Unterputzdose eingebaut. Die Stromversorgung der Funk-Wandsteuerungen erfolgt zum Teil über Batterie, zum Teil über 230V.

Hier einige Beispiele beliebter Funksteuerungen:

Handfernbedienung LK55FB1 (4 Zonen)

Funk-Wandtaster LK55K2w (2 Zonen)

Funk-Wanddimmer LK55Ww (1 Zone)

Funk-Touchsteuerung LK55TAw (4 Zonen)

Viele Funksteuerungen bietet die Möglichkeit, mehr als nur einen Controller anzusteuern. So lassen sich z.B. 2 oder 4 separat steuerbare Lichtzonen aufbauen und – als Beispiel –  mit nur einem Funk-Doppeltaster das Licht im Wohnbereich anders einstellen als im angrenzenden Essbereich.

Funk-Einbaumodule für Lichttaster

Wer gern alles in einer einheitlichen Schalterserie haben möchte (z.B. JUNG, BUSCH JÄGER, GIRA usw.) und dennoch eine Funklösung sucht, für den gibt es kleine Einbaumodule, die sich mit den LK55 Funk-Controllern verbinden lassen.

Die Module werden einfach mit dem vorhandenen Taster verbunden, wahlweise über Batterie oder 230V versorgt und schon übernimmt der Taster das Dimmen (und auch Ein/Aus)  der LEDs. Kurzer Druck ist Ein/Aus. Langer Druck dimmt auf oder ab.

Wichtig ist es daher, dass wirklich Lichttaster und nicht etwa Lichtschalter eingesetzt werden, da letztere keine kurzen Kontakte ermöglichen.

Zusätzliche App-Steuerung

Die LK55-Serie lässt sich auch über eine eigene Smartphone-App steuern und dimmen. Hierfür kann eine entsprechende LK55-BRIDGE zwischengeschaltet werden oder man nutzt direkt den WLAN-Controller LK35 (was ein LK55 mit eingebautem WLAN-Modul ist.

Folgendes Video zeigt den LK35 im Einsatz:


Beide Wege (Bridge oder LK35) erlauben es, parallel zur App auch weiterhin die oben genannten Handfernbedienungen und Funkwandsteuerungen zu verwenden.

Dimmen ohne Funk

Wer anstatt dem Dimmen über Funk eine kabelgebundene Lösung bevorzugt, findet auch hier diverse Möglichkeiten.

1) Dimmbare Netzteile

(weniger empfehlenswert)

1a) Über 230V TRIAC dimmbare Netzteile

Die vermutlich bekannteste Option sind über 230V (TRIAC) dimmbare Netzteile.

Man kann diese mit alten 230V-Dimmern verwenden, die früher z.B. zum Dimmen von Glühlampen u.ä. genutzt wurde. Viele Wohnungen und Häuser haben derartige Dimmer noch in der Wand verbaut.

Vorteil ist, dass keine extra Steuerleitungen gezogen werden müssen, da das Dimmen einfach über die 230V Leitung erfolgt. Hochwertige TRIAC-Netzteile erlauben mit der richtigen Dimmer-Konstellation hier auch einen sehr weiten Dimmbereich bis fast auf 0.

Größter Nachteil ist i.d.R. das extrem laute Summen, dass der Dimmer selbst erzeugt. Also nicht das Netzteil summt, sondern der 230V TRIAC Dimmer in der Wand. Dies ist technisch bedingt, da ein herkömmlicher TRIAC-Dimmer ja die 230V Wechselspannung aktiv „zerhackt“ um so eine Dimmung zu erzeugen. Dies muss zwangsläufig zu deutlichen Störgeräuschen führen. Wir empfehlen diese Lösung daher nicht.

1b) Über 1-10V dimmbare Netzteile

Diverse Schaltnetzteile mit 12V oder 24V Spannung, die für LED-Beleuchtungen zugelassen sind, bieten auch eine gewisse Dim-Funktion über 1-10V Regler. Als Beispiel, sei die HLG-B Serie vom Marktführer MEANWELL genannt. Über 2 Steuerkabel kann z.B. ein handelsüblicher 1-10V Regler angeschlossen werden, der dann das Netzteil im Optimalfall bis auf 10% dimmen kann. Kleinere Werte sind über diese Methode nicht möglich.

Damit das Dimmen passabel funktioniert, muss die Gesamtleistung der Installation möglichst nah an der Maximalleistung des Netzteils liegen! Nutzen Sie z.B. ein MEANWELL HLG-240-B mit 240 Watt max. Leistung, aber Ihre LED-Installation benötigt nicht einmal 200W, dann wird das Dim-Verhalten weiter eingeschränkt und Sie kommen nicht mehr auf 10%, sondern eventuell nur noch auf 30% Mindest-Helligkeit oder noch mehr. Verlassen Sie sich bei den Berechnungen nicht auf die Angaben am LED-Band (diese können schwanken), sondern messen Sie die Gesamtleistung z.B. mit einem Multimeter. Natürlich darf die Gesamtleistung der Installation auch keinesfalls über der max. Leistung des Netzteils liegen!

1c) Über 1-10V dimmbare PWM-Netzteile

Eine bessere Option sind dimmbare PWM-Netzteile, wie die PWM-Reihe von MEANWELL.

Diese Netzteile werden ebenfalls über Kabel z.B. mit 1-10V angesteuert, dimmen dann aber nicht einfach über die Spannung sondern erzeugen eine echte PWM für die LEDs. Damit kann z.B. die Maximalleistung der Installation auch deutlich unter der Leistung des Netzteils liegen und es ist dennoch ein Dimmen bis weit unter 5% machbar.

Nachteil ist, dass es die PWM-Netzteile nur bis zu einer Leistung von max. 200 Watt gibt, was für größere Installationen ggf. zu wenig sein kann.

2) 1-10V LED-Controller

Eine alternative Möglichkeit der kabelgebundenen LED-Steuerung sind 1-10V LED-Controller.

Diese werden, wie andere LED-Controller auch, einfach zwischen Netzteil und LED-Bändern installiert und können dann über handelsübliche 1-10V Regler angesprochen werden. 1-10V Regler gibt es von allen großen Schalterherstellern (GIRA, MERTEN, BUSCH JÄGER, …) in Form von Drehstellern oder auch als Taster-Variante. Die 1-10V Regler können über dünne, 2-adrige Kabel mit dem Steuer-Eingang der 1-10V Controller verbunden werden.

Da die Controller eine echte PWM erzeugen, ist auch ein Dimmen bis auf 0% kein Problem. Leistungsstarke Varianten mit z.T, bis zu 4 parallelen Ausgängen für LED-Bänder ermöglichen auch umfangreiche LED-Installationen.

3) Dimmen über PUSHDIM

Eine sehr einfache, flexible Option der kabelgebundenen LED-Steuerung bietet PUSHDIM. Bei PUSHDIM wird ein gewöhnlicher Taster über ein Standard 2-adriges Kabel mit dem PUSHDIM-Eingang eines LED-Dimmers verbunden. Der Dimmer ist, wie üblich, zwischen Netzteil und LED-Streifen installiert.

PUSHDIM erlaubt nun über kurzen Druck auf den Lichttaster das Ein/Aus der Lichtinstalltion. Über langen Druck wird auf oder ab gedimmt. Immer im Wechsel. Ein sehr einfaches Prinzip also. Es können bei Bedarf beliebig viele Dimmer parallel an nur einen Taster angeschlossen werden und es können auch mehrere Taster an nur einem Dimmer betrieben werden (wie eine Wechselschaltung). PUSHDIM ist da sehr flexibel einsetzbar.

Ein LED-Dimmer mit PUSHDIM-Eingang wäre z.B. der LK55-2.

Dieser erlaubt zusätzlich auch Funk-Steuerungen der LK55-Serie. Wenn Sie später also doch noch z.B. eine Handfernbedienung ergänzen möchten, ist das problemlos möglich. Der Funk arbeitet dann parallel zum PUSHDIM.

In diesem Video zeigen wir den Aufbau und die Funktionen von PUSHDIM an einem LK55-2:

Mit dem LK124 gibt es sogar einen Controller, der über PUSHDIM nicht nur das Dimmen und Schalten ermöglicht, sondern bei passenden LED-Streifen auch das Verändern der Farbe oder der Farbtemperatur. Der LK124 ist eigentlich ein DALI-Controller, lässt sich aber auch sehr flexibel für PUSHDIM einsetzen.

Dimmen über Smarthome

Natürlich gibt es auch entsprechende Dim-Optionen für etablierte Smarthome-Lösungen. Auch hier lässt sich zwischen Funk-Lösungen, wie ZigBee (PHILIPS HUE usw.), Z-Wave, EnOcean uvm. und kabelgebundenen Lösungen, wie DALI, KNX oder DMX unterscheiden.

Für alle Varianten gibt es entsprechende LED-Controller, die eine Integration in das Smarthome-System erlauben. Auch Sprachsteuerung, z.B. über AMAZON ALEXA oder Google Home sind realisierbar. Sprechen Sie uns hier einfach an.

Dimmen bei CCT und RGB(W) LED-Streifen

Die meisten hier vorgestellten Dim-Lösungen funktionieren ebenso bei CCT-LED-Streifen (also solchen mit einstellbarer Farbtemperatur) und bei RGB(W)-LED-Streifen mit Farbeffekten. Für diese Modelle gibt es z.B. ebenso eine Auswahl an Handfernbedienungen und Funkwandsteuerungen, die dann neben der Dim-Option auch die Möglichkeit zum Verändern von Farbe bzw. Farbtemperatur bieten. Hier eine Auswahl (alle klickbar):

CCT-Handfernbedienung LK55FB2

CCT-Wandsteuerung LK55WCCTw

RGBW Handfernbedienung LK55FB5

RGBW Touch-Wandsteuerung LK55w4w

Natürlich gibt es auch für sämtliche Smarthome-Lösungen, egal ob KNX, ZigBee / HUE, DALI usw. entsprechende Lösungen, um CCT oder RGB(W)-LED-Streifen zu dimmen.

Das Dimmen über 1-10V ist jedoch primär nur bei einfachen weißen LED-Streifen sinnvoll. Zwar gibt es auch 1-10V LED-Controller mit mehreren Anschlüssen, aber Sie werden kaum eine 1-10V Steuerung finden, die hier nutzerfreundlich eine CCT oder RGBW-Bedienung umsetzen kann. So zumindest unsere Erfahrung.

Für das PUSHDIM-Verfahren gibt es jetzt mit dem LK124-DALI-Controller eine Option, die zumindest bei CCT-LED-Streifen sehr gut funktioniert. Mit einem Doppeldruck auf den Taster wechseln Sie hier zwischen Dimmen und Verändern der Farbtemperatur hin und her. Das selbe funktioniert auch mit RGB(W)-LED-Streifen nur können Sie hier dann im Farbmodus ausschließlich gesättigte Farben einstellen – also tiefes blau, rot, grün usw. – jedoch keine Pastellfarben und auch kein Weiß. Daher ist PUSHDIM bei RGB(W)-Installationen nur bedingt empfehlenswert.

Im Folgenden das Anschlussschema für CCT-LED-Streifen am LK124-Controller mit PUSHDIM:

Die Lösung über dimmbare Netzteile funktioniert ebenso bei CCT und RGB(W)-LED-Streifen, jedoch mit allen oben genannten Nachteilen. Daher empfehlen wir diese Lösung nicht.

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