Alle 2 Jahre öffnet die „Light+Building“, Leitmesse für Licht- und Gebäudetechnik in Frankfurt ihre Tore. LED-Studien informierte sich 2 Tage lang vor Ort über die neuesten Trends.
Megatrend: Heimautomatisierung
Gleich mehrere Dutzend Anbieter präsentierten Lösungen zur Heimautomation. Diese oft sehr komplexen Systeme gehen natürlich weit über die reine Beleuchtungssteuerung hinaus und bieten z.B. den Fernzugriff auf Heizung, Klima, Rollos oder auch Überwachungskameras. Neben den etablierten Standards wie KNX oder DALI verbreiten sich Funkprotokolle wie ZigBee und Z-Wave immer stärker.
Ein anderen Lösungsansatz bietet DIGITALSTROM. Hier werden kleine Bauelemente, kaum größer als Lüsterklemmen eingesetzt. Diese Bauelemente können Leuchten, Rollos und mehr schalten. Der Clou dabei: Es muss keine extra Datenleitung oder ein Funksystem aufgesetz werden, sondern die Steuerung erfolgt aufmoduliert über die vorhandenen Stromkabel. Über weitere Komponenten lässt sich das Digitalstromnetz auch über Internet und Smartphone steuern.
Ein generelles Problem beim Thema Hausautomation ist, dass die allermeisten Systeme proprietär, also geschlossen arbeiten. Das bedeutet, ist die Entscheidung auf ein System gefallen, können AUSSCHLIESSLICH dessen Komponenten verwendet werden. Produkte von anderen Herstellern, die eventuell perfekt zu den eigenen Anforderungen passen würden, lassen sich nicht einbinden.
LED-Studien ist generell von geschlossenen Systemen wenig überzeugt überzeugt, da diese dem Kunden viele Möglichkeiten verbauen und wird im Bereich Heimautomation weiter nach offenen, unabhängigen Lösungen suchen bzw. bei Bedarf diese auch selbst entwickeln.
LED Komponenten
Natürlich tut sich auch im Bereich LED-Technik so einiges. Nichia präsentierte neue Mid-Power LEDs, also genau die Leistungsklasse, die auch auf unseren LED-Streifen verwendet wird, mit nochmals gesteigerten Lumen pro Watt!
Interessant waren zudem neue LED-Streifen mit winzigen 2216 SMD-LED-Chips. Durch die geringe Baugröße können hier bis zu 300 LED auf 1 Meter verbaut werden, die nach Herstellerangaben 2.400 Lumen erzeugen.
Barthelme zeigt untrahelle LED-Streifen mit über 6.000 Lumen pro Meter. Das ist nochmal doppelt so hell, wie unsere aktuellen super-hellen LED-Streifen mit etwas über 3.000lm/m. Die neuen Barthelme Streifen haben eine Leistungsaufnahme von 48 Watt und benötigen daher einen hohen Kühlaufwand. Einfache, schlanke LED-Profile können die Verlustwärme dieser 6.000 Lumen LED-Streifen keinesfalls abführen. Ein wenig stellt sich uns die Frage nach denkbaren Anwendungsszenarien für derartige Lumenpakete bei LED-Streifen. Aber wir lassen uns natürlich gern von unseren Kunden und Ihren Ideen überraschen! Beziehen können wir diese ultrahellen LED-Streifen in jedem Fall.
Klarere Anwendungsszenarien sehen wir bei den komplett vergossenen LED-Schläuchen, die derart aufgebaut sind, dass keine einzelnen LEDs sichtbar werden. Da diese Schläuche äußerst flexibel sind, lassen sich beliebige Konturen legen. Ob als eingesetztes Lichtelement in Wänden oder Fußböden oder dekorativ frei hängend als Pendelleuchte – die Einsatzmöglichkeiten dieser auch wassergeschützten LED-Schläuche sind sehr vielseitig.
LED Netzteile
Bei den LED-Netzteilen gab es wenig Neuerungen zu sehen. Wir werden aber schon bald einige Netzteile mit TRIAC-Steuerung testen. Diese Varianten lassen sich mit den gewöhnlichen 230V-Wanddimmer (z.B. für Halogenlampen) steuern und sind damit eine interessante Lösung für bereits vorhandene Licht-Installationen. Wenn unsere Tests erfolgreich verlaufen, werden wir einige TRIAC-Netzteile ins Programm nehmen.
LED Aluprofile & Optiken
Auf der Light & Building stellten zahlreiche Hersteller Aluprofile und zugehörige Abdeckungen aus. Da LED-Studien das Angebot hier erweitern möchte, nahmen wir zahlreiche Anbieter genau unter die Lupe. Darunter waren sehr gute Lösungen für die indirekte Beleuchtung und auch Optikaufsätze, die ganz neue Möglichkeiten der Lichtgestaltung bieten. Wir werden hier noch weiter testen und dann unser Angebot entsprechend erweitern.
Sonstige Highlights
Eines unserer absoluten Messe-Highlights war das COELUX-Lichtsystem. Quasi unbezahlbar (mehrere 10.000 Euro) aber dennoch beeindruckend. Dieses LED-System erzeugt einen täuschend echten „Sonnenlicht-durchs-Fenster“-Effekt inklusive blauem Himmel. Schattenwurf, Lichtspektrum, das unendliche „Blau“ des Himmels – alles ist der Natur nahezu perfekt nachempfunden. Dabei kommt auch Nano-Technologie zum Einsatz.
Überall, wo der nötige Platz vorhanden ist – das COELUX-System beansprucht bis zu 1m Bautiefe – und das nötige Kleingeld, kann so ein simuliertes Tageslichtfenster für Wohlbefinden sorgen. Auch mehrer Stockwerke unter der Erde oder in nördlichen Regionen mit anhaltender Dunkelheit.
LUMINALE
Die LUMINALE ist das Festival der Lichtkunst, das parallel zur Light+Building in den Abendstunden stattfindet. Über die gesamte Stadt verteilt sind an die 200 Lichtinstallationen aufgebaut.
LED-Studien besuchte die Naxoshalle, die mit 20 verschiedenen Licht-Attraktionen aufwarten konnte. Natürlich statteten wir auch Betty Riekmann einen Besuch ab, die für Ihre Projekte schon lang auf die Technik von LED-Studien vertraut. Ihre Installation „Enlightenment Machine“, die Töne in Lichteffekte verwandelt, illuminierte die Frankfurter Dreikönigskirche.
FAZIT
Abschließend können wir sagen, dass 2 Tage definitiv viel zu wenig sind – sowohl für die LUMINALE als auch für die Messe Light+Building. Von 11 möglichen Hallen konnten wir nur 5 besuchen und auch hier nicht alle sehr intensiv. Das Angebot an Licht- und LED-Lösungen ist vor Ort kaum zu überblicken und daher werden wir wohl noch einige Tage Brochüren, Kataloge, Datenblätter und Webseiten studieren. In jedem Fall freuen wir uns sehr auf die nächste Light+Building und natürlich LUMINALE in 2018!
Nino & Dennis von LED-Studien.de