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Indirekte Beleuchtung einer Holzdecke

Vor einiger Zeit erreichte uns folgende Anfrage aus Grafing bei München:

… ich habe gerade ein sehr schwieriges Projekt, zwei sehr schmale Kinderzimmer mit Dachschräge (unverkleidete Fichte, Balken) und offener Galerie. Da wird es einerseits schwierig einen passenden Lichtton zu treffen (warm, aber nicht zuviel), andererseits braucht es viel Licht (4m hoch), aber es hat kaum Decke (Raumbreite ca. 2.3m) und idealerweise bräuchte es indirektes Licht, um nicht zu blenden.

Die Kombination von Holz und indirektem Licht erzeugt stets eine besonders schöne und warme Lichtstimmung in einem Raum. Allerdings gilt es zu bedenken, dass Holz stets auch sehr viel Licht schluckt und daher mit besonders hellem indirekten Licht gearbeitet werden muss, wenn dieses Konzept auch als Raumhauptbeleuchtung genutzt werden soll. Auch verändert das Holz natürlich die Lichtfarbe, so dass die Auswahl der LEDs wohlüberlegt sein muss. Neben den üblichen Faustformeln und ggf. einer Lichtsimulation, empfiehlt es sich hier also noch einmal mehr, auch vor Ort mit Mustern zu testen.

Auf unser Anraten entschied sich der Kunde daher, im Vorfeld mit einem kleinen Farbtemperatur-Musterset die perfekte Lichtfarbe zu bestimmen. Das Set bietet 6 kleine LED-Muster mit verschiedene Farbtemperaturen von 1.800 – 6.000K, die in Kombination mit dem Holz getestet werden können.

Jede Holzart ist etwas anders und natürlich sind auch die persönlichen Präferenzen sehr unterschiedlich, sodass man niemals pauschal eine bestimmte Lichtfarbe empfehlen kann.

Der Kunde entschied sich dann für die klassischen 3.000K warmweiß.

In der Regel empfiehlt es sich, die Lichtfarbe an die Farbe der beleuchteten Flächen und Objekte anzupassen. Holz mit seiner typischerweise warmen Farbgebung (gelb, beige, orange oder braun) sollte daher mit eher warmen Lichtfarben beleuchtet werden. Kältere Objekte, wie einige Natursteine oder kühle Wandfarben wie Hellblau oder Türkis, können hingegen gut mit kalt- oder neutralweißem Licht in Szene gesetzt werden. Ob aber z.B. 2.700K oder 3.000K warmweiß die bessere Wahl sind, kann häufig nur ein Vorort-Test ergeben.

Eine indirekte Beleuchtung über Holzdecken ist, wie gesagt, optisch sehr ansprechend. Sie erfordert aber auch eine erhebliche Lichtstärke, um bei Bedarf eine effektive und helle Raumbeleuchtung zu erreichen

Besonders in einem Kinderzimmer sollte auf ausreichende Helligkeit geachtet werden. Kinder nutzen das gesamte Zimmer zum Spielen – sie puzzeln auf dem Boden, bauen mit LEGO und lesen Bücher. Daher ist eine hohe Grundhelligkeit wichtig, die durch zusätzliche Leuchten an bestimmten Plätzen wie dem Schreibtisch oder der Leseecke verstärkt werden kann.

Da dem Kunden eine besonders hohe Helligkeit wichtig war, entschieden wir uns gemeinsam für das sehr helle LED-Band LK04-24b-30. Dieses Band erzeugt 4.000lm/m und gehört damit zu den hellsten LED-Bändern am Markt.

An den Balken sind beidseitig kleine Holzleisten angebracht (geklebt), von denen aus die LED-Leisten versteckt in Richtung der Holzdecke aus Fichtenholz strahlen.

Durch den warmen Holzton werden die 3.000K der LEDs zu einem wärmeren Ton konvertiert. Im Ergebnis wird der Raum so mit ca. 2.500 – 2.700K beleuchtet, was eine sehr wohlige und angenehme Atmosphäre erzeugt.

Die 4.000lm/m der LK04-24b bringen das Holz richtig zum Strahlen. Es entsteht der Eindruck, als ob warmes Sonnenlicht über den Balken in den Raum dringt. Ein sehr überzeugendes Ergebnis!

Die unter der Galerie als Rechteck angeordneten LED-Streifen sind als RGBW ausgeführte LK04-6o. Diese kombinieren helle warmweiße LEDs mit RGB-Farbeffekten und erlauben so über eine RGBW-Fernbedienung zusätzliche Lichtstimmungen.

Nach der erfolgreichen Installation erhielten wir eine sehr schöne Rückmeldung vom Kunden, die wir gern teilen:

Das Ergebnis ist wirklich spannend und begeistert uns alle. … Das Licht ist ein total anderes als zuvor: Die Lichtatmossphäre ist sehr angenehm, auch trotz Reflektionen über nachgedunkeltes Fichtenholz voll gegeben. Und insgesamt ist es sogar mehr Licht, als man bräuchte (sofern es das gibt) – will sagen: Ungewohnt für das Auge, wenn man drinnen erstmal ein „halbwegs ausreichendes“ Licht erwartet. Wenn man gleich auf volle Lichtstärke geht ist das sogar total unerwartet, wie hell der Raum wird. Und das noch dazu sehr angenehm, sehr tageslichtähnlich. Da merkt man zum ersten Mal, wie sehr man drinnen eigentlich ein „halbwegs ausreichendes“ Licht gewöhnt ist.

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